justagirl, Sunday, 7. September 2003, 03:57

und vielleicht

ist meine angst vor einem leben mit dir grösser, als die angst vor einem leben ohne dich.

und vielleicht solltest du gehen. jetzt. dein leben ist da draussen, mein herz. es wartet nur auf dich.

geh heute, nicht morgen. geh JETZT.

offline, seit der nacht, in der ich es schrieb.

und letzte nacht war es so weit, hast du dein leben genommen und bist gegangen und bist mir näher, so unendlich viel näher als in den monaten zuvor.

drehst du dich noch einmal nach mir um, ohne bitterkeit?

vielleicht kannst du dann sehen, dass das, was du zurückgelassen hast, die liebe selbst ist, die wieder atmen kann, befreit von den banalitäten des alltags.

wie hart es erkämpft war, das "uns", ankämpfen gegen die selbstverständlichkeit, dagegen, dass der alltag uns überholt.

dich vermissen ist wunderschön.

vor dem morgen,

vor dem nächsten jahr, dem frühling und sommer.

und ich würde dir so gern mehr geben können, würde dir so gern mehr sein können, würde dir so gern sagen können:

ich bin da. für dich. wann immer du mich brauchst.

und alles was ich sagen kann ist:

ich bin bei dir.

und es wäre gut zu wissen, dass du das spürst.

wenn die lichter ausgehen.

"sie ist mein feind", flüstert sie. "die vergangenheit ist mein feind. vielleicht der einzige, den ich habe, mit sicherheit jedoch der grausamste. sie kommt in stillen momenten, die vergangenheit, und bringt alle mit. die angst, das misstrauen, die bitterkeit."

"ich weiß", antworte ich und versuche ein lächeln während ich ihre hand nehme. "deshalb suchst du es doch, das alleinsein, damit sie kommt. du kannst sie nicht besiegen, wenn du dich ihr nicht stellst."

"ich kann nicht", zischt sie, schüttelt energisch den kopf, springt auf und läuft davon. mitten hinein ins leben. und weiß doch, dass sie irgendwann zu erschöpft sein wird, um die flucht fortzusetzen.

keine kraft mehr zu flüchten. keine kraft mehr zu kämpfen.

wozu sich darüber den kopf zerbrechen? who cares about tomorrow?

why is it, that it's so much easier to write about pain and heartache, about lonelyness and broken dreams?

I'm with you, dear.

and maybe it's time for me to leave this place. it's a good night tonight.