riet mir noch jemand vor einigen stunden.

und genau das wäre es gewesen. das oder "natural born killers".

aber die nachtluft ist so herrlich lau, es ist ein wunderbare nacht, eine vollkommene nacht, eine derer, die dich mit der welt versöhnen, die deine haut streicheln - und deine seele.

eine, die den letzten funken wut, das letzte nachbeben der so nötigen, endlich wirklich grenzen ziehenden wut aus den poren treibt und die kraft zurücklässt.

so viel lust barfuss über eine wiese zu laufen, der zukunft entgegen, nicht davon. frei. endlich wirklich frei.

frei für neue träume, neue hoffnungen, auch frei für neue tränen, vor allem aber für neues lachen und neuen übermut.

frei.

wisst ihr da draussen, wie gut es tut, die lang ersehnte freiheit endlich zu fühlen? wisst ihr es?

nein, keine wut mehr, kein vorwurf, an niemanden. gefesselt habe immer noch ich mich selbst - an vergangene träume, vergangene blicke, vergangene berührungen. der blick voraus war immer nur einer in den rückspiegel, der verzerrt, der weichzeichnet durch den staub der monate und jahre in einem fahrzeug, mit leerer batterie am straßenrand.

welch kraftanstrengung zu imaginieren immer noch in atemberaubender geschwindigkeit eine kurvige bergstraße zu erklimmen - und dann die nächste und noch eine. welch meisterleistung der internen abteilung für special effects und des kamerateams. (and the oscar goes to ...)

welch verschwendung.

schaltet es ab, das rote licht unter dem signal "achtung aufnahme". stoppt die produktion. der plot war gut, die umsetzung scheisse und die schlusssequenz, meine damen und herren, kann leider nicht mehr gedreht werden. die hauptdarstellerin hat ihre pumps in die ecke geworfen.

seht ihr sie noch?

sie tanzt - da draussen - barfuss in der wiese.

es war sehr nett, es hat uns sehr gefreut. beehren sie uns bitte nicht wieder. hier gehen die lichter aus.

studio geschlossen.

ja, nickt sie.

es schmerzt, eine freundschaft zu verlieren. es schmerzt, eine liebe zu verlieren. es schmerzt, einen menschen zu verlieren.

aber das ist es nicht. was er mir nimmt, ist meine vergangenheit und meinen glauben.

nothing was what it seemed to be. for the second time the last time

sixhundredsixty and one days.

losing my religion.

alles geht vorbei ...

das wird eine lange nacht.

have a good time all of you. and thanks 4 your company during these 64 days.

genießt du es? geht es dir gut? bist du glücklich?

"ja, aber ...", würdest du antworten, nur nichts verbauen, nur alle türen offen halten, stimmt's?

deine liebesschwüre, deine tränen - beides zu leicht zu haben. ich mag keine massenware ohne persönliche note, sorry, da bin ich heikel.

du denkst an mich, ich weiß, manchmal vermisst du mich auch und doch sagst du ihr, was du mir auch gesagt hast, dieselben worte, dieselben blicke, alles austauschbar, alles außer den rahmenbedingungen.

"wie habe ich bloß eine frau wie dich verdient?" - wieviele frauen haben das wohl schon von dir gehört, in allen nur möglichen variationen? und die reizenden zukunftsvisionen mit den 2-3 kindern und der jeweils passenden idylle.

manches wissen sickert langsam durch die schichten des bewußtseins. das begreifen dauert, dauert lange.

alles geht alles geht vorbei

irgendwann

leise haben sie sich aus der tür geschlichen, meine gefühle.

jetzt stehe ich am fenster und sehe ihnen nach, wie sie langsam die straße entlangschlendern, vorbei an der bäckerei, dem drogeriemarkt, der tabaktrafik, dem beisl. ab und zu drehen sie sich nach mir um, zögern, warten darauf, dass ich sie rufe. ich stehe regungslos und frage mich, was mir fehlen wird, wenn sie da unten hinter der ecke verschwunden sind.