frage ich sie, nachdem ich sie lange dabei beobachtet habe, wie sie gedankenverloren ins kerzenlicht starrte.

ich weiß nicht, ich fühle mich so ... leer.

ich schenke uns noch etwas weißwein nach und streiche ihr mit den fingerspitzen sanft durchs haar.

"du hast ein gutes leben, weißt du. es fehlt dir an nichts. sehr viel von dem, nach dem andere sich sehnen hast du im überfluss. und es gibt sie, sie, die dich lieben oder begehren. es gibt mehr von ihnen als je zuvor. mehr, die es dir sagen, mehr die es dir zeigen. wie kann es leer sein in dir?"

die leere ist da wie eine wunde. so viele tage, an denen ich sie kaum wahrnehme, bis sie wieder anfängt zu pochen und zu schmerzen. es ist die sehnsucht nach liebe.

ich will "ich liebe dich" sagen können. ohne angst. ohne die angst es wären nur worte. passende worte in einer passenden situation.

ihre augen sind die eines kindes. so viel hoffnung, so viel sehnsucht, so viel furcht.

"alles das gibt es - gibt es noch immer. da ist nicht weniger als damals. da ist mehr. mehr. angst. lass dich nicht besiegen. noch nicht.

dafür ist es zu früh."

und ich weiß, wie schwer es ist, sich ein herz zu nehmen - für die liebe. vor allem, wenn es nur eines gibt. eines, das so klein ist so zart so verletzlich und zerbrechlich.

nur ein herz. heiß und wild und groß und so voll sehnsucht.

ein herz voll angst.