es glaubt nur, was es glauben will
von der anderen ecke des raums beobachte ich sie schweigend, wie sie da sitzt, mit angezogenen beinen, die arme um die unterschenkel geschlungen und das kinn auf den knien.
sie nickt nur.
du hättest schlafen sollen, anstatt zu warten. du wusstest, dass er nicht zurückkommen würde. er hat eine welt gewählt, in der kein platz mehr ist für dich.
"ich war es nicht, die gewartet hat", sagt sie,
"ES hat gewartet" und legt eine hand auf ihre linke brust.
"ES dachte, es würde ihn spüren.
es hat dich belogen, und nicht zum ersten mal. du solltest ihm nicht mehr trauen, es glaubt nur, was es glauben will.
"du irrst" erwidert sie,
"er ist gekommen. er hat neben mir gelegen, beinahe die ganze nacht, bis zum morgengrauen.
dann war er noch einmal dort mit mir, dort an diesem strand, weißt du noch? dem strand mit dem kleinen fischrestaurant."
und sie zeigt mir die spuren des nassen sands an ihren nackten füßen.